Handel an den asiatischen Aktienmärkten: Alles, was Sie wissen müssen

Obwohl die berühmte Börse der Wall Street, die New York Stock Exchange (NYSE), als die größte Börse der Welt gilt, gibt es auf der Ostseite des Globus asiatische Börsen, die an dritter, vierter und fünfter Stelle auf dem globalen Aktienmarkt stehen. Da mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Asien lebt, sind die dortigen Finanzmärkte eine Macht, mit der man rechnen muss. 

Hier erfahren Sie, was Sie über die asiatischen Aktienmärkte, asiatische Aktien und ihre verschiedenen Arten wissen müssen:

TL;DR

• Chinesischer Aktienmarkt: Dazu gehören die Shanghai Stock Exchange (SSE) und die Shenzhen Stock Exchange (SZSE). China ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. Ausländer können ausgewählte chinesische Aktien über den China A50 Index oder CFDs auf Unternehmen wie Alibaba, NIO und Tencent handeln.

• Der Aktienmarkt von Hongkong: Einer der größten asiatischen Märkte, der vom wirtschaftlichen Aufstieg Chinas profitiert. Der Hang Seng Index bildet 50 große Unternehmen ab, darunter Xiaomi und Tencent. Die Börse in Hongkong hat sich mit chinesischen Börsen zusammengeschlossen.

• Japanischer Aktienmarkt: Japan ist die drittgrößte Volkswirtschaft, und der Nikkei 225 bildet 225 große Unternehmen wie Sony und Toyota ab. Er ist eine wichtige Benchmark für den asiatischen Markt.

Chinesischer Aktienmarkt

Es ist kein Geheimnis, dass Asien ein riesiger Kontinent ist und mit China die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt beherbergt. Dementsprechend umfasst der Begriff „asiatische Märkte“ auch den chinesischen Aktienmarkt, der einige der weltweit bekanntesten Aktien aus verschiedenen und vielseitigen Sektoren umfasst. Auf dem chinesischen Festland gibt es zwei große Börsen: die Shenzhen Börse (SZSE) und die Shanghai Börse (SSE). Die SSE nahm 1990 den Handel auf und war damit die erste moderne Börse Chinas. Die Shenzhen Börse (SZSE) mit Sitz in Shenzhen, einer Stadt in der südchinesischen Provinz Guangdong, wurde kurz nach der SSE gegründet und hat sich zur siebtgrößten Börse der Welt entwickelt.

Können Ausländer mit chinesischen Aktien handeln?

Viele chinesische Aktien sind für ausländische Händler unzugänglich und werden nur auf dem chinesischen Festland gehandelt. Diejenigen, die dennoch gehandelt werden können, gehören zu den beliebtesten Aktien und sind im China A50 (CN)-Index aufgeführt, der die Wertenentwicklung der 50 größten A-Aktien misst, die an den Börsen von Shanghai und Shenzhen nach der gesamten Marktkapitalisierung notiert sind. Händler können über diesen chinesischen Börsenindex auf A-Aktien zugreifen und diese nachverfolgen, d. h. auf Wertpapiere, die auf dem chinesischen Festland eingetragen sind und von chinesischen und institutionellen Anlegern gehandelt werden. Darüber hinaus werden Unternehmen wie die Bank of China (3988.HK) und China Railway in diesem Index abgebildet.  

Eine alternative Möglichkeit, sich am Aktienmarkt der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt zu engagieren, ist der Handel mit Differenzkontrakten (CFDs) auf Aktien chinesischer Unternehmen wie dem E-Commerce-Giganten Alibaba (BABA), dem Elektroautohersteller NIO (NIO) und chinesischen Technologieaktien wie Baidu (BIDU) und Tencent (0700.HK).

Mehr über den CFD-Handel erfahren Sie in unserem Artikel „Was ist CFD-Handel?“.

Aktienmarkt Hongkong

Als einer der größten Wertpapiermärkte der Welt, gemessen an der Marktkapitalisierung, hat Hongkong auch einiges zu bieten und geht auf die Hongkonger "Association of Stockbrokers" zurück, die 1891 als erster offizieller Wertpapiermarkt in China gegründet wurde. Ende November 2020 waren über 2.500 Unternehmen an der Hongkonger Börse (HKG) notiert, so dass dieser Markt als einer der größten asiatischen Märkte gilt. In Verbindung mit dem enormen wirtschaftlichen Aufschwung Chinas wurden Unternehmen aus Festlandchina an der Hongkonger Börse notiert ("H-Aktien"), was ihr ein steigendes Wachstum bescherte.

In den letzten Jahren hat sich die Börse in Hongkong zudem mit den chinesischen Börsen zusammengeschlossen und wird von vielen als mehr oder weniger inoffizieller Teil des chinesischen Aktienmarktes angesehen. Einer der bekanntesten Hongkong-Indizes ist der Hang Seng Index (Hong Kong 50), ein nach der Streubesitzkapitalisierung gewichteter Index, der 50 der größten Unternehmen in Hongkong abbildet. Unternehmen wie Xiaomi (1810.HK) und Tencent sind ebenfalls in diesem Index vertreten.

Japanischer Aktienmarkt

Der japanische Aktienmarkt ist ebenfalls ein Gigant, da Japan als drittgrößte Volkswirtschaft der Welt gilt.  Einer der bekanntesten Indizes Japans ist der Nikkei 225 (Japan 225), ein preisgewichteter Benchmark-Index für die Tokioter Börse sowie ein Benchmark-Index für den asiatischen Kontinent, der im Jahr 1949 gegründet wurde. Dieser japanische Index misst 225 japanische Spitzenunternehmen aus drei großen Sektoren, nämlich Industrie, zyklische Konsumgüter und Finanzen. Dementsprechend sind einige der weltweit renommiertesten Unternehmen und japanischen Aktien wie der PlayStation-Hersteller Sony (SONY) und der Automobilriese Toyota (TM) in diesem japanischen Börsenindex vertreten.

Wie wirken sich Trumps Zölle auf die asiatischen Märkte aus?

Angesichts der Tatsache, dass die USA die größte Volkswirtschaft der Welt sind und China die zweitgrößte, ist es nicht verwunderlich, dass Nachrichten von der einen Seite die andere Seite beeinflussen können, und die Handelszölle von US-Präsident Donald Trump sind da keine Ausnahme. 

Trump, der Zölle gegen einige der größten Volkswirtschaften der Welt verhängt hat, hat die Märkte aufgewühlt, insbesondere mit seinen Zöllen gegen asiatische Länder wie China. (Quelle: CNBC)

Am Mittwoch, dem 2. April, verkündete Trump zusätzliche Zölle in Höhe von 50% auf US-Importe aus China für den Fall, dass China die in der Vorwoche verhängten Zölle von 34% auf US-Waren nicht zurücknimmt. Zusätzlich zu den 34% Vergeltungszöllen kündigte China weitere Beschränkungen für die Ausfuhr seltener Erden an, die in der Hightech-Produktion, z. B. in Batterien für Elektrofahrzeuge, verwendet werden, und nannte weitere US-Unternehmen, mit denen es keine Geschäfte machen wird. Später, am Montag, den 7. April, erklärte Lin Jian, der Sprecher des chinesischen Außenministeriums: "Die chinesische Regierung bedauert dies zutiefst und lehnt es entschieden ab. Was die USA getan haben, ist ein typischer Schritt des Unilateralismus, des Protektionismus und der wirtschaftlichen Schikane. Es wird den USA selbst und anderen schaden".

Es überrascht vielleicht nicht, dass diese Handelsdrohungen am Montag, dem 7. April, die asiatischen Märkte belasteten, die den stärksten Rückgang seit 1997 verzeichneten. Der Hang Seng brach um 13% ein, und der chinesische CSI300 fiel um 7%. Am Dienstag, dem 8. April, konnten sich diese großen Märkte jedoch wieder von ihren Tiefstständen erholen. 

Diese Volatilität kann nur ein Beweis für die Unberechenbarkeit der Märkte sein.

Schlussfolgerung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die asiatischen Märkte für diejenigen, die über die traditionellen US-Börsen hinausgehen wollen, wichtige Handelsmöglichkeiten bieten können. Doch auch wenn Ersteres zutrifft, ist es wichtig zu wissen, dass wichtige Faktoren das Wachstum der asiatischen Märkte und damit auch Ihr Handelsportfolio beeinflussen können. 

Wenn Sie die wirtschaftlichen Ereignisse und Nachrichten im Auge behalten, können Sie sich besser auf mögliche Veränderungen in der asiatischen Marktlandschaft vorbereiten.

*Die vergangene Performance ist kein Indikator für zukünftige Ergebnisse.