Spannungen im Nahen Osten treiben Ölpreise in die Höhe
Die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten haben sich auf die Handelstrends ausgewirkt: Der Ölpreis (CL) stieg, während die Aktien nach dem Angriff des Irans auf Israel am 1. Oktober mit ballistischen Raketen unter Druck gerieten. Während die weitere Entwicklung noch von Ungewissheit überschattet ist, werden die Händler weltweit bereits aktiv. Lassen Sie uns eintauchen:
Schwarzes Gold springt aufgrund von Angebotssorgen
Da die Auswirkungen des Raketenbeschusses vom Dienstag noch nicht vollständig geklärt sind, reagierten die weltweiten Rohstoffhändler mit einem Anstieg des Rohölpreises um mehr als 1 %, während die internationale Referenzsorte Brent-Öl (EB) um 0,8 % an Wert gewann.
Es ist typisch für den Ölmarkt, dass er auf Verschiebungen im globalen Machtgleichgewicht oder auf erhebliche Spannungen reagiert, da ein Krieg die Schifffahrtslinien und damit die Versorgung mit diesem wichtigen Rohstoff beeinträchtigen kann. Diese Beobachtung gilt umso mehr, wenn der betreffende Konflikt im Nahen Osten stattfindet, wo ein Großteil des weltweiten Erdöls herkommt.
Die jüngste Eskalation zwischen Israel und dem Iran hat zwar die Befürchtung geweckt, dass sich der erwartete umfassendere Konflikt im Nahen Osten nun entfalten könnte, der tatsächliche Anstieg war jedoch relativ bescheiden, was darauf hindeutet, dass die Marktteilnehmer es immer noch für wahrscheinlicher halten, dass die Öllieferungen aus der Region trotz der anhaltenden Feindseligkeiten ununterbrochen fortgesetzt werden können. Die Hauptakteure des Konflikts sind zwar in militärische Aktionen verwickelt, würden es aber höchstwahrscheinlich vorziehen, die globalen Energieversorgungsketten nicht zu unterbrechen. Eine Unterbrechung hätte weitreichende Folgen, nicht nur für die Volkswirtschaften der Erdöl produzierenden Länder, sondern auch für die globalen Energiemärkte.
In den Vereinigten Staaten wird spekuliert, dass die Verschärfung des Konflikts zu einer erheblichen Ölknappheit führen könnte, was die Benzinpreise in die Höhe treiben und die politische Landschaft beeinflussen würde, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen. Es scheint jedoch unwahrscheinlich, dass es zu einem „Energiekrieg“ kommt, da beide Seiten wirtschaftlich unter einer Unterbrechung der Ölversorgung leiden würden.
Der Iran ist ein bedeutender Akteur auf den globalen Ölmärkten, der etwa 1,5 % der weltweiten Ölmenge liefert und Mitglied der OPEC+ ist. Ein völliger Stopp der iranischen Ölexporte, insbesondere wenn die Straße von Hormuz, durch die 21 % des weltweiten Öls fließen, blockiert würde, könnte die Preise weit über die 100-Dollar-Marke pro Barrel treiben. Andere regionale Mächte wie Saudi-Arabien haben ebenfalls wenig Interesse an einem Ölschock, da sie die Stabilität über kurzfristige Gewinne aus höheren Preisen stellen.
Zumindest im Moment sieht es jedoch so aus, als könnte die Ereigniskette schnell eine unerwartete Wendung nehmen, und diese Unsicherheit beeinflusst die Marktdynamik auch jenseits der globalen Erdölmärkte:
Asiatische Indizes: Gemischte Tüte
Angesichts der Tatsache, dass so vieles in der nahen Zukunft in der Schwebe zu sein scheint, dürfte die Stimmung an den Aktienmärkten, die sich bei den wichtigsten asiatischen Indizes in Richtung einer risikoaversen Haltung bewegt, für versierte Marktbeobachter am 2. Oktober keine Überraschung gewesen sein. Der japanische 225er-Index (Nikkei 225) mit Sitz in Tokio fiel bis zum Läuten der Schlussglocke am Mittwoch insgesamt um mehr als 2 %, während der australische ASX 200 (SPI 200) um bescheidenere 0,1 % nachgab.
Viele Analysten bringen diese Rückgänge mit den bereits erwähnten Sorgen über die Entwicklungen im Nahen Osten in Verbindung. Andererseits liegen am Morgen des 2. Oktober nicht alle asiatischen Indizes im Minus, was zeigt, dass auch andere Überlegungen auf dem Parkett des Kontinents eine Rolle spielen.
Wie wichtig es ist, bei der Analyse der Aktienmärkte ein breites Spektrum von Faktoren zu berücksichtigen, zeigt der Sprung des Hang Seng Index (Hong Kong 50), der am Mittwochvormittag über 6 % betrug. Auch wenn viele Marktsektoren in ihrer Handelsdynamik am 2. Oktober durch den iranischen Raketenangriff bestimmt wurden, könnte der Kaufanreiz, den die jüngsten Konjunkturmaßnahmen der chinesischen Regierung boten, diese Bedenken für Chinas Aktienanleger überwogen haben. Ob und wie lange dies anhalten wird, hängt von globalen Entwicklungen ab, die sich der Kontrolle der Kommunistischen Partei Chinas entziehen.
Schlussfolgerung
Alles in allem zeigen die Märkte - von den Indizes bis zu den Rohstoffen - weltweit deutliche, wenn auch noch verhaltene Reaktionen auf das jüngste Aufflammen des Nahostkonflikts sowie auf andere Faktoren. Teilnehmer und Beobachter gleichermaßen werden abwarten müssen, was die kommenden Tage und Wochen für die Weltwirtschaft bereithalten.