Marktvolatilität im August 2024 droht inmitten wichtiger Wirtschaftsdaten
Nur wenige Tage im August scheinen sich die Märkte in verschiedene Richtungen zu bewegen, da eine Fülle wichtiger finanzieller, politischer und wirtschaftlicher Ereignisse zu bemerkenswerter Volatilität und Nervosität an den Märkten führt.
Ein Rückblick auf die vergangene Woche, auf die wichtigsten Marktbewegungen in diesem Zeitraum und auf das, was in der kommenden Woche zu erwarten ist, kann helfen, die sich verändernde Finanzlandschaft besser zu verstehen.
Lassen Sie uns eintauchen:
Was hat die Märkte in der vergangenen Woche bewegt?
Fed-Sitzung und schwächerer Arbeitsmarktbericht
Die letzte Woche war für die US-Wirtschaft sehr wichtig, da nach der Zinsentscheidung der Fed der US-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht wurde.
Die Fed, von der nach wie vor erwartet wird, dass sie die Zinsen in diesem Jahr senkt, beließ ihre Leitzinsen erneut auf einem 23-Jahres-Hoch, da sie auf weitere Anzeichen für ein Wirtschaftswachstum und einen Aufschwung wartete.
Darüber hinaus wurden am vergangenen Freitag die US-Arbeitsmarktdaten für Juli veröffentlicht, die Anzeichen für eine anhaltende Schwäche aufwiesen. Aus den Berichten ging hervor, dass die Ökonomen zwar mit 175.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen gerechnet hatten, im Juli aber nur 114.000 neue Stellen geschaffen wurden. Außerdem stieg die Arbeitslosenquote von 4,1 % auf 4,3 % und lag damit über den Erwartungen, dass sie konstant bleiben würde. Folglich könnten diese Daten die Befürchtung verstärkt haben, dass die Fed mit einer Zinssenkung "zu lange warten könnte".
Angesichts des nicht gerade rosigen Arbeitsmarktberichts war es nicht überraschend, dass die Märkte nachgaben und die wichtigsten Wall-Street-Indizes abrutschten. Der technologielastige Nasdaq (US-TECH 100) geriet in eine Korrekturzone und fiel um 2,4 %, während der S&P 500 und der Dow Jones Industrial Average (USA 30) um 1,8 % bzw. 1,5 % fielen. (Quelle: CNN)
Tech-Erträge & AI-Ungewissheit
Jenseits des wirtschaftlichen Bereichs fanden in der vergangenen Woche wichtige Finanzergebnisse führender Unternehmen, insbesondere im Technologiesektor, statt, die den Marktbeobachtern dringend benötigte Einblicke in den Zustand der Wirtschaft und der Finanzmärkte verschafft haben dürften.
Vor allem die Ergebnisse von Tech-Giganten wie Apple (AAPL), Microsoft (MSFT), Meta (META) und Amazon (AMZN) zeigten im Allgemeinen ein "starkes Wachstum". Dies reichte jedoch nicht aus, um ihre Aktien nach oben zu treiben. Vor allem der E-Commerce-Riese Amazon rutschte am Freitag um etwa 9 % ab, während Intel (INTC) an diesem Tag um 25 % fiel.
Diese gemischten Ergebnisse wurden auf die zunehmenden Ängste und Bedenken von Anlegern und Händlern in Bezug auf die KI-Projekte dieser Unternehmen zurückgeführt und darauf, ob das erhebliche Kapital, das in die KI investiert wird, in naher Zukunft fruchtbare Ergebnisse bringen wird. Einige fragten sich sogar, ob es sich um eine "KI-Blase" handelt, die "geplatzt" ist oder nicht.
So sagte beispielsweise Morgan Stanley-Analyst Keith Weiss, dass "derzeit in der Branche eine Debatte über die (Investitions-)Anforderungen im Zusammenhang mit generativer KI tobt und darüber, ob die Monetarisierung tatsächlich damit übereinstimmen wird".
In einem Bericht von Goldman Sachs heißt es, dass bei GenAI "zu viel ausgegeben wird, aber zu wenig Nutzen entsteht". Außerdem fragte Steven Ju, ein Analyst von UBS, Sundar Pichai, den CEO von Google, wie lange es dauern würde, bis KI zur Umsatzgenerierung beiträgt und im Laufe der Zeit einen größeren Wert schafft, anstatt nur Kosten zu senken.
Dennoch wird nur die Zeit zeigen, was dem Markt und den Unternehmen, die in KI-Technologie investieren, tatsächlich bevorsteht.
Darüber hinaus haben der anhaltende Konflikt im Nahen Osten, die zunehmenden US-Sino-Spannungen und die Ungewissheit im Zusammenhang mit den US-Wahlen die Wirtschaft ebenfalls beeinträchtigt.
Die Marktbewegungen dieser Woche
VIX: Das "Angstbarometer" steigt
In Anbetracht der obigen Ausführungen dürfte es Händler und Anleger nicht überraschen, dass der auch als VIX Volatilitätsindex (VIX) bekannte "Angstmesser", der am vergangenen Freitag einen Dreimonatshöchststand erreichte, angesichts der anhaltenden Marktunsicherheit weiter ansteigt.
Der VIX, ein Index, der die Marktstimmung, genauer gesagt die Angst, misst, ist zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts am Montag, dem 5. August, ebenfalls um 44,8 % gestiegen.
Einigen Marktexperten wie Steve Sosnick zufolge ist die Tatsache, dass die Volatilität am Freitag so stark angestiegen ist, ein Zeichen für das Ende einer kurzfristigen negativen Entwicklung am Aktienmarkt. Er fügte jedoch hinzu, dass dies "nicht unbedingt etwas über den langfristigen Zyklus aussagt".
Asiatische Märkte fallen
Neben den US-Märkten gerieten heute auch die asiatischen Aktien in die Schlagzeilen, da die Verluste an der Wall Street und die schwachen Arbeitsmarktdaten Ängste vor einer möglichen Rezession in der größten Volkswirtschaft der Welt auslösten und auch die asiatischen Märkte nach unten drückten.
Die negativen US-Berichte hatten zu einem weltweiten Ausverkauf und einer bärischen Marktstimmung geführt, was die wichtigsten asiatischen Indizes und Aktien auf Talfahrt schickte. Am Freitag erreichte der japanische Nikkei 225 (Japan 225) ein Rekordtief (den niedrigsten Stand seit der Pandemie von 2021). Diese Verluste setzten sich auch am Montag fort, und der Index verlor rund 13 %. Auch die asiatischen Technologiewerte wurden in Mitleidenschaft gezogen: Die Aktien von Samsung fielen am Montag um 7,7 %.
Die kommende Woche: Was kommt als Nächstes?
Zu den wichtigsten Ereignissen dieser Woche, die die oben beschriebene Stimmung und den aktuellen Zustand der Märkte verändern könnten, gehören die folgenden Veröffentlichungen und Ereignisse, die Händler und Verbraucher im Auge behalten sollten:
Ertragsberichte
Die folgenden Unternehmen werden in dieser Woche voraussichtlich ihre Ergebnisse veröffentlichen:
Dienstag, 6. August: Uber (UBER), Amgen (AMGN), und Airbnb (ABNB)
Mittwoch, 7. August: Disney (DIS), Shopify (SHOP), und CVS Health (CVS)
Donnerstag, 8. August: Paramount Global (PARA) und Eli Lilly (LLY)
Freitag, 9. August: AMC Networks (AMCX)
Daten aus China, Australien und den USA
In Australien wird die Reserve Bank of Australia (RBA) voraussichtlich am Dienstag, den 6. August, ihre Zinsentscheidung bekannt geben. Wie die Federal Reserve wird auch die australische Zentralbank voraussichtlich die aktuellen Zinssätze beibehalten, wobei die Markterwartungen auf eine mögliche geldpolitische Lockerung bis Ende 2024 hindeuten.
In China werden im Laufe der Woche wichtige Wirtschaftsdaten veröffentlicht. Den Anfang macht eine Umfrage des privaten Sektors zum Dienstleistungssektor, gefolgt von Handelsdaten am Mittwoch und einem Bericht über den Verbraucherpreisindex am Ende der Woche.
In den USA dürften Händler und Verbraucher mit Spannung den Bericht über die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung am Donnerstag (8. August) erwarten, der eine leichte Veränderung gegenüber dem derzeitigen Jahreshoch erwarten lässt. Nach der Entscheidung der US-Notenbank in der vergangenen Woche stehen in dieser Woche außerdem Reden von wichtigen Fed-Vertretern auf dem Programm, darunter Mary Daly, Präsidentin der Fed von San Francisco, und Thomas Barkin, Präsident der Fed von Richmond.
All diese Veröffentlichungen können weitere Informationen über den Zustand der Wirtschaft und die Stimmung an den Märkten liefern, während wir uns auf den August zubewegen.
Schlussfolgerung
Insgesamt scheint die derzeitige Marktvolatilität durch gemischte wirtschaftliche Signale und geopolitische Spannungen bedingt zu sein.
Die jüngsten schwachen US-Arbeitsmarktdaten und die schwankenden Gewinne im Technologiesektor haben die Unsicherheit der Anleger verstärkt, was sich im steigenden VIX-Index widerspiegelt.
Angesichts der in dieser Woche anstehenden wichtigen Ergebnisberichte und Wirtschaftsdaten bleiben die Märkte nervös, während sie diese sich entwickelnden Herausforderungen bewältigen. Nur die Zeit wird zeigen, was die Zukunft für die Wirtschaft und die Märkte bereithält.