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US-Aktien steigen nach niedrigerem PPI

Nahezu 85 % der US-Aktien stiegen am Dienstag, dem 13. August, an einem der „besten Tage des Jahres“, wobei die wichtigsten Indizes aufgrund der schwächeren Inflationsraten zum Erzeugerpreisindex (PPI) zulegten. 

Der S&P 500 stieg um 1,7 %, der Dow Jones (USA 30) legte um 1 % zu, und der technologielastige Nasdaq (NDAQ) kletterte um beachtliche 2,3 %, angetrieben von Nvidia (NVDA) und den „Magnificent Seven“.

Der schwächer als erwartet ausgefallene PPI-Anstieg von 0,1 % im Juli deutete auf einen schwächeren Verbraucherpreisindex (CPI) hin, was die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 50 Basispunkte durch die Federal Reserve auf ihrer bevorstehenden FOMC-Sitzung im September erhöhte. 

Die Anleger warten nun auf die Bestätigung des VPI-Berichts für Juli, der am Mittwoch, den 14. August, veröffentlicht wird, um zu sehen, ob der Nasdaq seinen 5-tägigen Gewinnstreik fortsetzen kann.

An image of Wall Street and the American flags

PPI stärkt Optimismus für sanfte Landung

Die Enttäuschung über den PPI könnte als Katalysator für die Kursgewinne vom Dienstag gewirkt haben, da sie den Glauben bestärkte, dass die Zentralbank die Inflation unter Kontrolle gebracht hat. Dies führte zu einer Verbesserung der Stimmung nach der jüngsten Marktkorrektur am Montag, dem 5. August, da die Anleger begannen, diese als Überreaktion auf die anschließende Rallye zu betrachten.

Das Vertrauen der Anleger in eine weiche Landung hat sich sogar noch verstärkt. Laut der Global Gund Manager Survey der Bank of America (BAC) vom August halten 76 % der Befragten eine weiche Landung für das wahrscheinlichste Ergebnis in den nächsten 12 Monaten. 

Der Optimismus scheint zu der positiven Marktentwicklung der letzten Zeit beigetragen zu haben, da die Anleger in Anbetracht möglicher Zinssenkungen so schnell wie seit September letzten Jahres nicht mehr in Bargeld und Anleihen investierten. 60 % der 585 Befragten gaben an, dass sie erwarten, dass die Fed bis zum Jahresende vier oder mehr Zinssenkungen vornehmen wird.

Unternehmen tragen zu Gewinnen bei

Mehrere Unternehmen trugen ebenfalls zur Markterholung bei, die auf eine Kombination aus Führungswechseln, positiver Stimmung und Unternehmensgewinnen zurückzuführen war.

Starbucks (SBUX) gehörte zu den Top-Performern und kletterte nach der Ankündigung seines neuen CEO Brian Niccol, dem Chef der Restaurantkette Chipotle (CMG), um mehr als 20 % nach oben, während die Aktien von Chipotle (CMG) letztlich um 7,5 % fielen. 

Darüber hinaus stiegen Monday.com (MNDY) und Barrick Gold (GOLD) um 14,8 % bzw. 9,1 %, nachdem sie in ihrem Gewinnbericht für das zweite Quartal den Gewinn pro Aktie übertroffen hatten. 

Home Depot (HD) erlebte trotz rückläufiger vergleichbarer Umsätze ebenfalls einen Aufschwung, da es die Gewinn- und Umsatzschätzungen übertraf, und der Anstieg von Nvidia um 6,5 % war auf positive Kommentare zurückzuführen, nachdem der Stratege von Goldman Sachs (GS), Scott Rubner, das Unternehmen als die „wichtigste Aktie“ im Jahr 2024 bezeichnet hatte.

Apple (AAPL), Microsoft (MSFT), Amazon (AMZN), Alphabet (GOOGL) und Meta Platforms (META) verzeichneten ebenfalls solide Gewinne und trugen zu den Gesamtgewinnen bei. (Quelle: Investopedia)

Marktaussichten ungewiss

Die Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die Fed die Zinssätze bis ins Jahr 2025 hinein deutlich senken wird, da die Befürchtungen einer Konjunkturabschwächung oder Rezession die Inflationssorgen überwiegen. Während einige Daten am Dienstag einen milderen Inflationsanstieg zeigten, warnten einige Ökonomen jedoch, dass die Daten uneinheitliche und erratische Elemente enthielten. Andere hingegen warnten, dass eine so aggressive Zinssenkung die Inflation wieder anheizen könnte.

Die in dieser Woche veröffentlichten Daten zum Verbraucherpreisindex und zu den Einzelhandelsumsätzen könnten die kurzfristige Stimmung in Bezug auf die politischen Entscheidungen der Fed beeinflussen.

Längerfristig könnte die Fed auch von den mittel- und langfristigen Maßnahmen anderer großer Banken beeinflusst werden. 

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Zinssätze im Juni gesenkt und könnte dies laut einer aktuellen Reuters-Umfrage im September und Dezember wiederholen. Darüber hinaus hat auch die Bank of England (BOE) ihre Zinssätze gesenkt, und die jüngsten Inflationsdaten haben die Chancen auf weitere Zinssenkungen erhöht. Unterdessen wird die Royal Bank of New Zealand (RBNZ) am Mittwoch, den 14. August, zum ersten Mal seit über vier Jahren die Zinsen senken, was den Pessimismus der Bank hinsichtlich der Wirtschaftsprognosen widerspiegelt. 

Neben dovishen Zentralbanken bleiben einige Ökonomen gegenüber der jüngsten Zinserhöhung der Bank of Japan (BOJ) zurückhaltend. Sie befürchten, dass eine Zinssenkung durch die Fed die Zinsdifferenz zwischen den beiden Zentralbanken verringern und den Carry-Trade weiter auflösen wird.

Schlussfolgerung

Während die jüngste Marktentwicklung durch einen langsameren Anstieg der PPI-Inflation und den Optimismus über mögliche Zinssenkungen der Federal Reserve am Dienstag begünstigt wurde, bleiben die Aussichten der Fed ungewiss.

Die anstehenden Daten zum Verbraucherpreisindex und zu den Einzelhandelsumsätzen werden für die kurzfristige Stimmung entscheidend sein und zeigen, ob die Anleger bestätigen können, dass der Rückgang des Verbraucherpreisindex kein einmaliges Ereignis war. Daher werden die Anleger auch andere Maßnahmen der Zentralbank genau beobachten, da aggressive Zinssenkungen die Inflation wieder anheizen könnten. 

Angesichts der recht komplexen wirtschaftlichen und geldpolitischen Lage weltweit und der unterschiedlichen Maßnahmen und Mandate der Zentralbanken können sich zwar Chancen für Gewinne ergeben, die Risiken könnten jedoch noch größer sein.

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