Japanischer Yen erklärt: Seine Geschichte und wie man ihn handelt
Änderungsdatum: 03.04.2024
Unter den sieben Hauptwährungen, die den globalen Devisenmarkt dominieren, ist der Yen die am dritthäufigsten gehandelte Währung und liegt damit nur knapp hinter dem US-Dollar und dem Euro. Diese Währungen machen 83 % des Devisenmarktes aus, was die Bedeutung des Yen für den Devisen- und internationalen Handel unterstreicht.
Hauptpunkte:
- Die Einführung des Yen gegen Ende des 19. Jahrhunderts war Teil der Modernisierung Japans, die von einem fragmentierten Währungssystem zu einer einheitlichen Landeswährung führte.
- Der japanische Yen (¥) ist die 3. meistgehandelte Währung auf dem Devisenmarkt und nimmt im internationalen Handel und Finanzwesen eine entscheidende Rolle ein.
- Der Yen wird für Carry Trades und als sicherer Hafen gehandelt und dient als globale Reservewährung.
- Der Plaza Accord, die Asienkrise, das Erdbeben und der Tsunami 2011 sowie die COVID-19-Pandemie haben den Wert des Yen und die japanische Wirtschaft erheblich beeinflusst.
- Trader und Anleger können über den Devisenmarkt, den Futures-Markt und ETFs ein Engagement im Yen aufbauen
Was ist der japanische Yen?
Der japanische Yen, abgekürzt JPY und symbolisiert durch ¥, ist die offizielle Währung Japans, des ostasiatischen Inselstaates mit der viertgrößten Wirtschaft der Welt (seit 2023) nach nominalem Bruttoinlandsprodukt (BIP). Außerdem ist der Yen aufgrund seines Status als Reservewährung von großer Bedeutung für die globale Finanzwelt.
Das Symbol für den Yen, das einem großen Buchstaben „Y“ mit zwei horizontalen Strichen ähnelt, wird weltweit verwendet.
Der Begriff „Yen“ selbst hat einen interessanten Ursprung und bedeutet auf Japanisch „rund“ oder „Kreis“. Diese Bezeichnung wurde aufgrund der Form der japanischen Münzprägung gewählt. Obwohl die korrekte Aussprache im Japanischen „en“ ist, wird es im Englischen häufig als „Yen“ ausgesprochen und buchstabiert, um sich den phonetischen Vorlieben der Englischsprachigen anzupassen.
Die Geschichte des japanischen Yen
Der japanische Yen wurde Ende des 19. Jahrhunderts von der Meiji-Regierung eingeführt und war ein wesentlicher Bestandteil der Bemühungen um die Modernisierung Japans.
In Anlehnung an das europäische Dezimalwährungssystem strebte Japan die Vereinheitlichung des Landes unter einer einheitlichen Währung an. Bis dahin hatte Japan ein zersplittertes Währungssystem, in dem jedes Feudalgebiet sein eigenes Geld, das sogenannte Hansatsu, ohne einen einheitlichen Nennwert ausgab.
Mit dem neuen Währungsgesetz von 1871 wurde der Yen als Japans offizielle Währung eingeführt, was 1882 zur Konsolidierung der Währungsausgabe unter der neu gegründeten Bank von Japan führte.
Im Anschluss an den Zweiten Weltkrieg erfuhr der Yen eine erhebliche Abwertung. Um der japanischen Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg bei der Erholung zu helfen, wurde der Wert des Yen 1944 in einem Abkommen, dem Bretton-Woods-Abkommen, auf 360 Yen für 1 US-Dollar festgelegt. Dieser feste Kurs galt bis 1971, als das Abkommen auslief und der Yen frei floaten durfte. In den 1970er Jahren unterlag der Wert des Yen insbesondere während der Ölkrise starken Schwankungen, die sowohl zu einer Deflation als auch zu einer Aufwertung führten.
Die japanische Regierung greift seit 1973 aktiv in die Marktintervention des Wechselkurses ihrer Währung ein, die als „Dirty Float“ Regime bekannt ist.
Historische Ereignisse des japanischen Yen unter dem Dirty Float Regime
Verschiedene Schlüsselereignisse haben den japanischen Yen und die Wirtschaft des Landes unter dem Dirty Float Regime maßgeblich beeinflusst:
- Das Plaza-Abkommen (1985): Durch dieses Abkommen wurde der Yen gegenüber dem US-Dollar wesentlich stärker. Bis zum Jahr 1995 war er fast so viel wert wie der Dollar. Diese rasante Aufwertung des Yen führte dazu, dass Japans Wirtschaft, gemessen in Dollar und in Bezug auf das BIP, beinahe so stark wurde wie die US-Wirtschaft.
- Asienkrise (1997): Diese Krise schwächte den Yen und verursachte eine Rezession in Japan. Infolgedessen musste die Regierung eingreifen, um die wirtschaftliche Erholung zu unterstützen.
- Erdbeben und Tsunami (2011): Diese Katastrophen wirkten sich negativ auf die japanische Wirtschaft und den Yen aus. Erneut musste die Regierung zur Unterstützung eingreifen.
- COVID-19-Pandemie (2020): Durch diese globale Krise wurde die Nachfrage nach dem Yen als sicherer Hafen aufgrund der Ungewissheit zunächst geschwächt. Der Wert des Yen schwankt seit der Pandemie und die Auswirkungen sind auch weiterhin zu spüren.
Japanische Wirtschaft im Überblick
Japans Wirtschaft gilt, gemessen am BIP, als die viertgrößte der Welt und liegt damit hinter den Vereinigten Staaten und China. Die japanische Wirtschaft hat sich stark entwickelt und gilt als das ostasiatische Modell. Ungeachtet seiner beeindruckenden Eigenschaften sieht sich Japan jedoch auch mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert.
Wirtschaftsstärken von Japan:
- Produktion: Japan zeichnet sich durch hervorragende Produktionsleistung aus, insbesondere bei Hightech- und Präzisionsgütern wie Robotern und Hybridautos. Als zweitgrößter Automobilhersteller der Welt steht das Land an der Spitze des Economic Complexity Index.
- Finanzen: Japan ist die größte Gläubigernation der Welt, mit einem enormen Finanzvermögen und einem erheblichen Handelsüberschuss. Dies bedeutet eine hohe Lebensqualität für seine Bürger.
- Innovation: Japan zählt stets zu den innovativsten Ländern und ist führend im Bereich des technologischen Fortschritts und der weltweiten Patentanmeldungen. Im Jahr 2022 schafften es 47 Unternehmen mit Hauptsitz in Japan auf die Fortune 500-Liste.
- Globaler Akteur: Japan nimmt aktiv am Weltmarkt teil und steht sowohl beim Import als auch beim Export an vierter Stelle (im Jahr 2021). Zudem rühmt sich das Land mit der fünftgrößten Börse nach Marktkapitalisierung.
Herausforderungen für die japanische Wirtschaft:
- Schrumpfende Erwerbsbevölkerung: Japan steht vor einer demografischen Krise angesichts einer alternden und schrumpfenden Bevölkerung. Diese Tatsache bedroht die Produktionsfähigkeit und das wirtschaftliche Wachstumspotenzial des Landes. Die Bevölkerung Japans, die im Jahr 2010 mit 128 Millionen ihren Höchststand erreichte, ist bis 2022 auf 125,5 Millionen gesunken und wird voraussichtlich bis Mitte des 21. Jahrhunderts auf unter 100 Millionen sinken.
- Schuldenlast: Die Reaktion der Regierung auf nationale Krisen hat zu einer massiven Staatsverschuldung von über 260 % des BIP geführt, der höchsten unter den Industrieländern.
- Verlorene Jahrzehnte: Mit dem Platzen der Preisblase für Vermögenswerte Anfang der 1990er Jahre stürzte Japan in eine Periode wirtschaftlicher Stagnation, die als „verlorenes Jahrzehnt“ bekannt ist. Dieses Vermächtnis wirkt sich weiterhin auf das Wachstum aus.
- Wettbewerbsfähigkeit: Die chinesische und südkoreanische Konkurrenz setzt Japans Vormachtstellung im verarbeitenden Gewerbe weiter unter Druck und zwingt das Land zu ständiger Anpassung und Innovation, um seine wirtschaftliche Bedeutung zu wahren.
Die Bedeutung des Yen in der Weltwirtschaft
Der japanische Yen spielt eine vielschichtige Rolle in der Weltwirtschaft. Dies erstreckt sich über seine inländische Funktion als nationale Währung hinaus. Zu den wichtigsten Aspekten seines internationalen Einflusses gehören:
- Carry Trade:
Anleger leihen sich oft zinsgünstige Yen, um höher verzinsliche ausländische Vermögenswerte, wie Anleihen oder Aktien, zu kaufen. Diese Strategie ist als „Carry Trade“ bekannt. Carry Trades erzeugen eine Nachfrage für den Yen, was dessen Wert steigert. Sobald die Märkte allerdings ins Wanken geraten, verkaufen die Anleger umgehend ihre Yen-Anlagen, wodurch der Wert der Währung sinkt. Diese Volatilität kann für die japanische Wirtschaft sowohl nützlich als auch riskant sein. - Status als sicherer Hafen:
In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit suchen Anleger Zuflucht in Yen notierten Vermögenswerten, da der Yen aufgrund seiner stabilen und ausgereiften Wirtschaft oft als sicherer Hafen betrachtet wird. Dies kann Japan in Krisenzeiten zugutekommen, doch ein starker Yen kann sich auch negativ auf die Exporte auswirken, da diese für ausländische Käufer teurer werden. - Absicherungsinstrument:
Aufgrund der niedrigen Zinssätze und der relativ stabilen Wirtschaft ist der Yen eine attraktive Absicherung gegen mögliche Abschwünge in anderen großen Volkswirtschaften wie den USA. Anleger und Händler nutzen den Yen oftmals, um mögliche Verluste in anderen Währungen auszugleichen. Dies liegt hauptsächlich daran, dass der Yen günstiger ist als die Währungen der anderen führenden Industrieländer. - Globale Reservewährung:
Der Yen hat zwar nicht die gleiche Dominanz wie der US-Dollar, hält aber immer noch eine bedeutende Position in den weltweiten Devisenreserven. Die Währung hat nach wie vor eine wichtige Funktion im Welthandel, denn sie macht mehr als 4 % der weltweiten Reserven aus. Folglich halten andere Länder den Yen als Reservewährung, was seine internationale Präsenz weiter stärkt. - Auswirkungen auf die japanische Wirtschaft:
Der Wert des Yen wirkt sich direkt auf den Handel und die Wirtschaftstätigkeit Japans aus. Gilt eine Währung als sicherer Hafen, erhöht sich die Nachfrage für diese Währung, was wiederum den Wert dieser Währung nach oben treibt. Ein starker Yen kann die Exporte verteuern, während ein schwacher Yen zwar die Exporte ankurbeln, die inländische Kaufkraft jedoch beeinträchtigen kann. Die Bank of Japan (BoJ) greift vorsichtig in den Markt ein, um diese konkurrierenden Interessen auszugleichen.
Handel mit dem japanischen Yen
Von multinationalen Banken bis hin zu einzelnen Tradern handeln unterschiedliche Marktteilnehmer weltweit aktiv mit dem japanischen Yen (JPY). Im Folgenden finden Sie einen Überblick der Märkte, an denen Sie auf den Wert des japanischen Yen spekulieren können.
- Devisenmarkt
Am Devisenmarkt kann man Währungen wie den japanischen Yen gegen andere Währungen wie den US-Dollar, das britische Pfund usw. kaufen und verkaufen.
Auf dem Devisenmarkt handeln Sie den Wert des japanischen Yen (JPY) gegen den Wert anderer Währungen, ohne selbst Währungen zu tauschen oder zu besitzen. Dies erfolgt durch den Handel mit Differenzkontrakten (CFDs) auf Währungspaare wie USD/JPY (US-Dollar vs. Yen), GBP/JPY (Britisches Pfund vs. Yen) und AUD/JPY (Australischer Dollar vs. Yen).
Beim Handel mit Währungs-CFDs auf den Yen schließen Sie eine Vereinbarung mit einem Broker ab, um einen Gewinn oder Verlust aus der Differenz zwischen dem Eröffnungs- und dem Schlusskurs Ihres Handels zu erzielen. CFDs bieten die Möglichkeit, größere Positionen mit einem Hebel einzugehen, der sowohl die potenziellen Gewinne als auch die Verluste verstärken kann.
Um mit CFDs auf die Yen-Währungspaare zu handeln, empfiehlt es sich, ein Konto bei einem CFD-Broker wie Plus500 zu eröffnen.
- JPY-Termin- und Optionsmarkt
Der Terminmarkt ist ein Ort, an dem man sich darauf einigen kann, den Yen an einem zukünftigen Datum zu einem bereits zum jetzigen Zeitpunkt vereinbarten Preis, dem sogenannten Ausübungspreis, zu kaufen oder zu verkaufen. Das zukünftige Datum, an dem diese Vereinbarung abgewickelt werden muss, bezeichnet man als Ablaufdatum.
Eine weitere Möglichkeit, auf dem Terminmarkt für Yen zu spekulieren, sind „Optionen“. Optionen berechtigen Sie zwar, verpflichten Sie aber nicht, den Yen zu einem bestimmten Preis am oder vor dem Ablaufdatum der Option zu kaufen oder zu verkaufen.
- Japanische Yen-ETFs
Wer sich im japanischen Yen engagieren möchte, ohne direkt mit dem Währungsmarkt zu handeln, kann dies mit börsengehandelten Fonds (ETFs) tun. Yen-ETFs sind Finanzderivate, die den Wert des japanischen Yen gegenüber dem US-Dollar oder einer Mischung aus globalen Währungen nachbilden.
Zwei bekannte japanische Yen-ETFs sind:
- ProShares UltraShort Yen: Dieser ETF strebt Ergebnisse an, die doppelt so hoch sind wie die tägliche Performance des Yen gegenüber dem U.S. Dollar. Der Fonds weist eine Kostenquote von 0,95 % auf und verwaltet ein Gesamtvermögen von etwa 24,45 Millionen $.
- Invesco CurrencyShares Japanese Yen Trust: Dieser ETF bildet den Kurs des Yen direkt durch den Besitz tatsächlicher Yen-Einlagen nach. Seine Kostenquote liegt bei 0,40 % und er verwaltet ein Gesamtvermögen von etwa 82,51 Millionen $.
Terminkontrakte auf den Yen können über Plattformen wie den Plus500US-Terminmarkt oder die Chicago Mercantile Exchange, auch bekannt als Merc, gehandelt werden.
Die volatilsten japanischen Yen-Währungspaare auf dem Devisenmarkt
Einige Währungspaare des japanischen Yen (JPY) sind volatilerals andere und eröffnen Tradern mehr Möglichkeiten zum Handeln. Bestimmte JPY-Paare unterliegen jedoch einer ständigen Volatilität. Hierzu gehören folgende Währungspaare:
- USD/JPY:
Das Währungspaar USD/JPY trägt den Spitznamen „Der Ninja“. Es handelt sich um eine Kombination aus zwei der meistgehandelten Währungen der Welt, dem US-Dollar als Basiswährung und dem japanischen Yen als Kurswährung. Dieses Währungspaar nimmt eine bedeutende Stellung auf dem Devisenmarkt ein und rangiert in Bezug auf das Handelsvolumen an zweiter Stelle nach dem EUR/USD. Die Kursbewegung von USD/JPY beläuft sich normalerweise auf 50 bis 100 Pips pro Tag. - GBP/JPY
Das Währungspaar GBP/JPY, das auch unter dem Spitznamen „Die Bestie oder der Drache“ bekannt ist, ist eine Kombination aus dem britischen Pfund und dem japanischen Yen. Der Spitzname bezieht sich auf die extreme Volatilität des Paares. Daher sollten Sie dieses Währungspaar mit Vorsicht und einem soliden Risikomanagement angehen. Aufgrund seiner beachtlichen Volatilität neigt die durchschnittliche Tagesspanne (ADR) der GBP/JPY-Kursbewegung dazu, sich auf bis zu 200 Pips auszudehnen. - EUR/JPY
Unter den am aktivsten gehandelten Währungspaaren auf dem Devisenmarkt befindet sich EUR/JPY unter den Top 10 und macht etwa 3 % des weltweiten Handelsvolumens aus. Das Paar ist für seine Volatilität mit einem ADR von etwa 70 bis 150 Pips bekannt. - AUD/JPY und NZD/JPY
Bei Währungspaaren wie AUD/JPY oder NZD/JPY lässt sich vorhersagen, wie sich der Wert des japanischen Yen (JPY) im Vergleich zum australischen Dollar (AUD) oder neuseeländischen Dollar (NZD) entwickeln wird.Australien und Neuseeland sind wichtige Exporteure von Rohstoffen wie Eisenerz, Gold und Kupfer. Folglich reagieren die Währungspaare AUD/JPY und NZD/JPY empfindlich auf die Volatilität der Rohstoffpreise. Beide Währungspaare haben eine durchschnittliche Tagesspanne von 80 bis 150 Pips.
- CAD/JPY
Der mit dem japanischen Yen gepaarte kanadische Dollar, auch als CAD/JPY bekannt, unterliegt häufig erheblichen Kursausschlägen aufgrund von Schwankungen des Ölpreises (da Kanada ein wichtiger Ölexporteur ist) und wichtigen Wirtschaftsberichten sowohl aus Kanada als auch aus Japan. An einem gewöhnlichen Tag kann die Kursbewegung von CAD/JPY zwischen 80 und 150 Pips betragen.
Welche Faktoren treiben den japanischen Yen an?
Verschiedene Faktoren und Variablen bestimmen kontinuierlich die Kursentwicklung des japanischen Yen. Hierzu zählen:
- Zinsdifferenz
Die Bank of Japan hält in der Regel an ihrer traditionellen, dovishen (taubenhaften) Politik fest, während andere Zentralbanken die Zinsen anheben, um die Inflation zu kontrollieren. Aufgrund dieser abweichenden Politik hat sich eine Zinsdifferenz zwischen Japan und anderen Industrieländern wie den USA ergeben.
Historisch gesehen nutzen Anleger den Yen für Carry Trades, d. h. sie leihen sich den Yen zu niedrigen Zinssätzen, um ihn im Ausland in höher verzinsliche Vermögenswerte zu investieren – eine Strategie, die sowohl Vorteile als auch Risiken für den japanischen Yen mit sich bringt. - Quantitative Lockerung (QE) und Steuerung der Zinsstrukturkurve
Die Bank of Japan (BoJ) setzt zwei Hauptstrategien ein, die als „Quantitative Lockerung“ (QE) und „Steuerung der Zinsstrukturkurve“ bezeichnet werden, um den Wert des japanischen Yen zu steuern. Die BoJ kauft in großem Umfang Staatsanleihen, um sicherzustellen, dass die Zinssätze für diese Anleihen innerhalb einer bestimmten Kursspanne bleiben. Durch diese Maßnahmen ist das Konto der BoJ viel größer als das ähnlicher Maßnahmen der Zentralbanken in den USA oder Europa, wodurch der japanische Yen im Vergleich zum US-Dollar schwächer geworden ist. Sollte die BoJ beschließen, die Zinssätze nicht mehr auf diese Weise zu steuern und diese von negativ auf positiv zu erhöhen, könnte sich dies auf das Wirtschaftswachstum Japans und die Kreditvergabe der Banken auswirken. - Wachstumsunterschied
Der Unterschied im Wirtschaftswachstum zwischen Japan und anderen Ländern, insbesondere den USA und Europa, beeinflussen den Wert des japanischen Yen. Japans Wirtschaft schrumpft, teilweise aufgrund einer schrumpfenden Bevölkerung, was das Interesse der Anleger am Yen im Vergleich zu Währungen aus wachsenden Volkswirtschaften verringert. - Handelsüberschuss
Japans Handelsbilanz, die maßgeblich von seinem Bedarf an Energieimporten beeinflusst wird, wirkt sich auf den Wert der japanischen Währung aus. Die hohen Kosten für importierte Energie haben Japans Handelsüberschuss verringert und den Yen geschwächt. Ein Rückgang der Energiepreise und ein schwächerer Yen, der die Exporte ankurbelt, könnten den Handelsüberschuss Japans jedoch vergrößern und den Yen eventuell stärken.
Wirtschaftsberichte mit Auswirkungen auf den japanischen Yen
Anleger und Trader sollten bestimmten Wirtschaftsdaten, die den Wert des japanischen Yen (JPY) wesentlich beeinflussen können, besondere Aufmerksamkeit schenken. Diese umfassen:
- Verbraucherpreisindex (VPI): Der VPI-Bericht ist ein wichtiger Indikator für die Inflation. Ein Anstieg der Inflation könnte zu Zinserhöhungen führen, was den Yen stützen könnte.
- Beschäftigungsdaten: Die Beschäftigungszahlen des japanischen Statistikamtes, einschließlich der Arbeitslosenquote, können den Wert des Yen erhöhen oder verringern.
- Geldpolitische Ankündigungen: Entscheidungen über Zinssätze, Ankäufe von Vermögenswerten und Pläne der BoJ können den Yen erheblich beeinflussen. Unerwartete Änderungen können zu starken Kursausschlägen bei den JPY-Währungspaaren führen.
- Tankan-Bericht: Diese vierteljährlich von der Bank of Japan durchgeführte Umfrage zum Geschäftsklima gibt Aufschluss über die wirtschaftliche Lage Japans, je nachdem, wie positiv oder negativ diese ausfällt.
- Handelsbilanz: Als wichtiges Exportland kann sich die Handelsbilanz Japans (die Differenz zwischen seinen Exporten und Importen) auf den Yen auswirken. Ein Überschuss bedeutet eine Stärkung des Yen, wohingegen ein Defizit den Yen schwächt.
Fazit
In diesem Artikel haben wir uns mit dem japanischen Yen und seiner Geschichte, seiner Bedeutung für die japanische Wirtschaft und seinem Stellenwert in der globalen Finanzlandschaft beschäftigt. Wir haben die Entwicklung des Yen von seinen Anfängen im 19. Jahrhundert über wirtschaftliche Höhen und Tiefen bis hin zur dritthäufigst gehandelten Währung der Welt nachgezeichnet.
Das Verständnis der einzigartigen Position des Yen in der globalen Finanzwelt bietet Anlegern und Tradern wertvolle Einblicke. Neben den verschiedenen Möglichkeiten, den Yen über den Termin-, Devisen- und CFD-Markt bzw. ETFs zu handeln, ist es wichtig, die Haupteinflussfaktoren auf den Yen zu berücksichtigen, um fundierte Handelsentscheidungen zu treffen.
Häufig gestellte Fragen
Wie handelt man den japanischen Yen?
Sie können über den Devisenmarkt, den Yen-Terminmarkt bzw. Yen-CFDs auf den Wert des japanischen Yen spekulieren.
Welches Land hat den Yen als Währung?
Der Yen ist die von Japan verwendete Währung. Dieser Yen ist nicht mit dem chinesischen Yuan gleichzusetzen, obwohl sie das gleiche Währungssymbol haben.
Was bedeutet "Yen" auf Japanisch?
Das Wort "Yen" bedeutet im Japanischen „Kreis“. Diese Bezeichnung beruht auf den ersten Münzen in Japan, deren Form rund war. In der heutigen Zeit gibt es in Japan sowohl Münzen als auch Papierbanknoten in verschiedenen Stückelungen.
Welche Banknoten gibt es in Japan?
In Japan gibt es Banknoten im Wert von 1.000 ¥, 2.000 ¥, 5.000 ¥ und 10.000 ¥.
Wie zählen die Japaner das Geld?
Die Japaner zählen Geld oft in Vielfachen von 10.000 Yen, anders als im Westen, wo Währungen wie der US-Dollar oder der Euro normalerweise in Vielfachen von 1.000 gezählt werden.
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