FTSE 100 erreicht aufgrund des schwachen GBP und der Rallye der Bankaktien ein Rekordhoch
Der FTSE 100, der britische Leitindex für Aktien, erreichte am Dienstag, den 21. Januar 2025, ein Rekordhoch und baute damit die Stärke der letzten Handelstage weiter aus.
Der Index, der sich aus den 100 größten, an der Londoner Börse (LSEG) notierten Unternehmen zusammensetzt, profitierte von einem Rückgang des britischen Pfunds sowie von einer Rallye in stark gewichteten Sektoren wie Banken und Ölgesellschaften.

FTSE 100 Leistungsdiagramm
Der FTSE 100 ist aus einer achtmonatigen Konsolidierung ausgebrochen und hat ein neues Allzeithoch erreicht. Dabei durchbrach er eine absteigende Trendlinie, die die wichtigsten Höchststände seit dem 15. Mai 2024 verbindet. Der Ausbruch zu neuen Höchstständen kann als Zeichen dafür gewertet werden, dass die Käufer die Kontrolle über den Markt übernommen haben, und könnte den Indexkurs in neue Rekordhöhen führen.
Sollte der Ausbruch jedoch nicht gelingen, könnte der FTSE 100 wieder in seine frühere Handelsspanne zurückfallen.

Ein schwaches BIP gegenüber britischen Aktien
Das britische Pfund ist im Januar gegenüber dem US-Dollar (GBP/USD) bisher unter 1,22 $ gefallen und hat damit seinen Wert von 1,34 $ Ende September stetig verringert.
Viele Unternehmen im FTSE 100-Index haben ihren Sitz nicht im Vereinigten Königreich, so dass ein schwächeres Pfund ihre in Pfund Sterling notierten Aktien für ausländische Anleger, die andere Währungen, insbesondere den US-Dollar, verwenden, erschwinglicher machen kann. Außerdem erhöht sich dadurch der Wert ausländischer Gewinne, wenn sie in Pfund umgerechnet werden.
Am 21. Januar veröffentlichte das ONS (Office for National Statistics) Daten, aus denen hervorging, dass die Löhne im Dezember im Vereinigten Königreich um 5,6 % gestiegen sind, während die Arbeitslosigkeit auf 4,4 % anstieg. Dies löste einen Rückgang des britischen Pfunds aus, da die Händler der Bank of England eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung bei ihrer nächsten Sitzung zuwiesen. (Quelle: Bloomberg)
Neben den potenziellen Vorteilen eines billigeren Pfunds könnten Fondsmanager das Vereinigte Königreich und Europa auch als Quelle günstigerer Bewertungen im Vergleich zu den Vereinigten Staaten betrachten, die nach Ansicht einiger Anleger im historischen Vergleich überbewertet sind.
Die Rallye der britischen Bankaktien
Britische Bankaktien erzielten 2024 eine gute Performance, was auf die historisch hohen Zinssätze zurückzuführen ist, die die Nettozinsmargen stützten. Zu den im Index enthaltenen Bankaktien gehören NatWest NWG, die im Jahr 2024 zusammen mit Barclays (BARC), HSBC (HSBA) und Standard Chartered (STAN) die beste Performance im Vereinigten Königreich erzielten.
Während die Aussicht auf niedrigere britische Zinssätze in diesem Jahr den Appetit auf Bankaktien dämpfen könnte, könnte die Aussicht auf eine Lockerung der Finanzvorschriften Unterstützung bieten.
Neben den Banktiteln haben auch die Ölgesellschaften einen guten Start ins Jahr 2025 hingelegt, darunter BP (BP) und Shell (SHEL). Am 21. Januar lagen diese Aktien 6,72 % bzw. 7,61 % im Plus. (Quelle: Morningstar)
Schlussfolgerung: Können britische Aktien ihren Aufwärtstrend fortsetzen?
Die Aktien des Vereinigten Königreichs könnten ihren Aufwärtstrend fortsetzen, unterstützt durch ein schwächeres Pfund, starke Leistungen im Banken- und Ölsektor und attraktive Bewertungen im Vergleich zum US-Markt. Allerdings bleiben Risiken bestehen, darunter das Potenzial für niedrigere britische Zinssätze und wirtschaftliche Unsicherheit.
Vergangene Performance ist kein Indikator für zukünftige Ergebnisse