17-18 Juli Marktbewegungen: Chip-Aktien, Devisen und Trump
Eine Fülle von Ereignissen hat die US-Märkte in den letzten Tagen in Bewegung gebracht, wobei die Märkte von Devisen bis hin zu Aktien und Indizes für Schlagzeilen sorgten.
Faktoren wie die Trump-Rallye, der Zinssenkungsoptimismus und die Handelsspannungen haben einige Märkte belastet und andere gestärkt. Werfen wir einen genaueren Blick darauf:
Chip-Aktien unter Druck
Chip-Aktien, die in letzter Zeit aufgrund der steigenden Nachfrage nach künstlicher Intelligenz (KI) große Aufmerksamkeit erregt haben, wurden am Mittwoch, den 17. Juli, mit weniger rosigen Nachrichten konfrontiert. Führende Chipunternehmen wie NVIDIA (NVDA) und TSMC (TSM) mussten angesichts der zunehmenden geopolitischen Spannungen zwischen den USA und China Kurseinbrüche hinnehmen.
Am Mittwoch berichtete Bloomberg, dass die Biden-Administration eine „weitreichende Regelung in Betracht zieht, um gegen Unternehmen vorzugehen, die wichtige Chipherstellungsausrüstung nach China exportieren“. Mit anderen Worten: Die USA planen strengere Kontrollen für amerikanische Unternehmen, die Chipherstellungstechnologie mit China teilen. Diese potenziellen neuen Beschränkungen setzen den Trend fort, dass die USA und viele europäische Länder China Beschränkungen auferlegen, die sich bereits auf die Verkäufe des Tech-Giganten NVIDIA in China ausgewirkt haben, so dass diese im Geschäftsjahr 2023 um 19 % und im Geschäftsjahr 2024 um 14 % zurückgehen werden.
Interessanterweise fiel sogar die Aktie von ASML (ASML.AS), die bessere Ergebnisse als erwartet für das zweite Quartal meldete, an diesem Tag. Dieser Rückgang kann größtenteils auf die Tatsache zurückgeführt werden, dass etwa 49 % der Umsätze des Unternehmens aus China stammen, was die potenziellen Risiken für ASML und seine Konkurrenten bei einer weiteren Eskalation der Handelsspannungen verdeutlicht. Im Gegensatz dazu wurden die Aktien von Intel (INTC) höher gehandelt, was möglicherweise auf die Interpretation zurückzuführen ist, dass Bidens Beschränkungen die Onshore-Chipproduktion in den USA fördern könnten.
Darüber hinaus sollten Händler beachten, dass der ehemalige US-Präsident Donald Trump am Dienstag bemerkte, dass „Taiwan die USA für die Verteidigung bezahlen sollte“ und behauptete, das Land habe „etwa 100 %“ des US-Halbleitergeschäfts übernommen. Diese Aussage könnte Zweifel an der Wahrscheinlichkeit aufkommen lassen, dass die USA Taiwan im Falle eines Angriffs gegen China verteidigen, was zu einem Rückgang der Aktien vieler taiwanesischer Unternehmen führte.
Die jüngsten Rückgänge wirkten sich auch auf einige wichtige Wall-Street-Indizes aus und drückten den S&P 500 und den Nasdaq (US-TECH 100) um 1,3 % bzw. 2,9 % nach unten. (Quelle: Yahoo Finance)
Meta's schwächelt weiter
Der Tech- und Social-Media-Riese Meta (META) erlebte in den letzten Tagen einen bemerkenswerten Einbruch. Er verlor am Mittwoch rund 4 % und verzeichnete damit den fünften Tag in Folge Verluste, da viele Händler aufgrund der Erwartung von Zinssenkungen vor Tech-Aktien zurückschreckten.
Darüber hinaus hat sich Präsidentschaftskandidat Trump kürzlich für einen der größten Konkurrenten von Meta, TikTok, ausgesprochen und erklärt, er sei „für TikTok, weil man Konkurrenz braucht. Wenn man TikTok nicht hat, hat man Facebook und Instagram“.
US Dollar erreicht 2-Monatstief
Neben der Tech-Branche sorgte in dieser Woche auch der Devisenmarkt für Schlagzeilen.
Die jüngsten Äußerungen der Federal Reserve haben den Devisenmarkt in Aufruhr versetzt und insbesondere den US-Dollar in Mitleidenschaft gezogen.
Die Währung der größten Volkswirtschaft der Welt erreichte sowohl am Mittwoch, den 17. Juli, als auch am Donnerstag, den 18. Juli, ein Rekordtief, da sich Zinssenkungen abzeichneten. Es wird erwartet, dass die Fed ihre geldpolitische Sitzung am 30. und 31. Juli abhalten wird, bei der die Zentralbank voraussichtlich die Zinsen senken wird. Sollte diese Zinssenkung zustande kommen, wäre es die erste seit 2020, nachdem der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, vor kurzem in seiner Stellungnahme sagte, dass sich die Inflation dem Zielbereich der Fed von 2 % nähern könnte.
Auf der anderen Seite stürzte der US-Dollar ab, während der Euro und das britische Pfund am Mittwoch kräftig zulegten. Auch der japanische Yen gehörte zu den stärkeren Währungen und stieg am Donnerstag in Erwartung einer staatlichen Intervention zur Stützung des Yen um etwa 4 %. Infolgedessen stiegen beliebte Devisenpaare wie GBP/USD zum ersten Mal seit einem Jahr über 1,3000, während USD/JPY nachgab.
Zu den weiteren Ereignissen, die den Devisenmarkt in dieser Woche beeinflussen könnten, gehören die heute und am Freitag, den 19. Juli, anstehenden Äußerungen der US-Notenbank Fed sowie die morgige EZB-Zinssitzung, bei der die Zentralbank der Eurozone die Zinsen voraussichtlich unverändert lassen wird.
Schlussfolgerung
Die Märkte bewegten sich in dieser Woche in unterschiedliche Richtungen, da eine Fülle von Faktoren - von geopolitischen Spannungen über Zinssenkungserwartungen bis hin zu den US-Präsidentschaftswahlen - zum Tragen kamen.
Da sich die Woche ihrem Ende nähert, wird es interessant sein zu sehen, was in der neuen Woche noch passieren wird.